Schon wieder im Nius 11FREUNDE

December 2024 · 4 minute read

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Dass Julian Nagels­mann am Dienstag kein allzu gutes Bild nach der Pleite abgab, hat ein Groß­teil heute schon wieder ver­gessen. Ein anderer Pres­se­auf­tritt näm­lich drängte sich in den Vor­der­grund: Rudi Völler sitzt neben Wal­demar Hart­mann. Nicht im feschen Trai­nings­anzug, nicht in der ARD, nicht nach einem bla­ma­blen Spiel in Island, nicht in der Rolle des Bun­des­trai­ners im Jahre 2003. Ne ne: vor­ges­tern, noch vor dem Spiel gegen Öster­reich, und das beim rechts­po­pu­lis­ti­schen Pro­pa­gan­da­sender Nius“, dessen Pro­gramm haupt­säch­lich von Fak­ten­ver­dre­hern wie Julian Rei­chelt bespielt wird, die tag­täg­lich den Hin­gang des Vater­landes aus­rufen. Erwartbar wie­der­käuend geriet auch das Gespräch zwi­schen Völler und Hart­mann, das sich um deut­sche Tugenden“ und um ver­loren gegan­genen Natio­nal­stolz drehte. Themen also für eine geführte Ein­schlaf­me­di­ta­tion. Der DFB jeden­falls soll alles andere als glück­lich über das Inter­view sein. Das mehr ein Gefallen unter Weiß­bier­con­nois­seuren gewesen sein soll. Angeb­lich hätten weder Ver­band noch Sport­di­rektor Völler vorab gewusst, in wel­chem Rahmen es statt­finden würde. Wer schon mal eine Pres­se­an­frage im Fuß­ball­kon­text gestellt hat, kann sich das aller­dings nur schwer­lich vor­stellen.

Dass Bun­des­trainer Julian Nagels­mann ZDF-Mode­rator Jochen Breyer am Diens­tag­abend am liebsten an die Schild­drüse gesprungen wäre und Leroy Sané bei seinem Gegen­spieler genau das getan hat, waren aus­ge­spro­chen unglück­liche Maß­nahmen. Nichts aber toppt diesen Auf­tritt von Rudi Völler, der sich im denkbar ungüns­tigsten Zeit­punkt beim denkbar ungüns­tigsten Sender dazu ent­scheidet, ein Plau­der­stünd­chen abzu­halten. Oder wie er vor 20 Jahren in der­selben Kon­stel­la­tion schon sagte: Tief­punkt, nied­riger Tief­punkt und noch nied­ri­gerer Tief­punkt!“

Die Dort­munder Borussen sind Jam­mer­titten“

Hat er ja recht. Und nicht nur wegen dieser wunderschönen Wortneuschöpfung: Herzlichen Glückwunsch zum 75. Geburtstag, Reiner Calmund!

Schade um den Berater

Anfang der Woche hatte Brent­fords Kevin Schade sich von seinem Berater Maik Barthel getrennt, weil der sich sexis­tisch über Union Ber­lins Co-Trai­nerin Marie-Louise Eta geäu­ßert hatte. Eine Co-Trai­nerin zum Thema zu machen, wird dem 1. FC Union Berlin nicht helfen, die zer­störte Mann­schafts­hier­ar­chie wieder in Ord­nung zu bringen“, schrieb Barthel über X. Und verlor in Schade prompt seinen wert­vollsten Kli­enten. Am Dienstag bezog der Berater erneut über Social Media Stel­lung: Es sei nie seine Absicht gewesen, Eta zu dis­kre­di­tieren. Ein Blick in seinen Feed aller­dings reicht, um dieser Aus­sage die Glaub­wür­dig­keit abzu­spre­chen. Unter anderem schrieb Maik Barthel in der Ver­gan­gen­heit über eine Doppelpass“-Runde: Frau­en­fuß­ball als Haupt­thema – da bin ich raus“. Bei einer frag­wür­digen Ent­schei­dung der Schieds­rich­terin Sté­phanie Frap­part schrieb er: Das Spiel­tempo ist even­tuell zu schnell!“ Und er erdreis­tete sich nicht mal, einer Sport­ex­pertin nahe­zu­legen, sie solle Kochen lernen. Sein Spruch gegen­über Unions Marie-Louise Eta war also kei­nes­falls ein Aus­rut­scher, er kom­plet­tiert bloß eine ganze Latte voll miso­gyner Äuße­rungen.

Das his­to­ri­sche Foto

Natür­lich habt ihr ihn sofort erkannt: Der Mann auf dem Foto ist Wolf­gang Wolf in seiner letzten Saison als Erst­li­ga­profi, 1991/92 bei den Stutt­garter Kickers. Wem er da so freund­schaft­lich die Hand schüt­telt, das ist aller­dings nicht so ein­deutig zu beant­worten. Ab etwa Mitte der acht­ziger Jahre tauchte bei den Spielen der Kickers regel­mäßig ein mas­kierter Edelfan auf, mög­li­cher­weise ein Wrestler, der auf den Namen das Phantom“ hörte. Seine Iden­tität wurde nie geklärt. In den Neun­zi­gern ver­schwand er plötz­lich, und man hörte nichts mehr von ihm, bis im Mai 2012 ein Brief auf der Geschäfts­stelle des Klubs ein­traf mit dem Wort­laut: I’ll be back to sup­port the Stutt­garter Kickers. Phantom.“ Da es leider bei dieser Ankün­di­gung blieb, harrt dieses Rätsel weiter seiner Lösung. Mehr zu den manchmal eigen­wil­ligen Fans der Kickers (und ein wei­teres Foto vom Phantom) gibt es übri­gens in unserer neuen Aus­gabe, die seit zwei Tagen im Handel ist.

Das steht heute an

Abge­sehen von den Münch­ne­rinnen, die um 18.45 Uhr bei Paris Saint-Ger­main in der Women’s Cham­pions League gefragt sind, haben wir keine erwäh­nens­werten Ein­träge aus­ma­chen können. Auch mal ange­nehm.

Einen schönen Don­nerstag wünscht

Max Nölke

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